Daun
2. Mai 2025
Arzt in der Eifel wegen sexueller Belästigung verurteilt
Übergriffe im Bereitschaftsdienstzimmer eines Krankenhauses in der Vulkaneifel
Das Amtsgericht Daun hat einen 37-jährigen Arzt wegen sexueller Belästigung einer Auszubildenden verurteilt. In einer rund dreistündigen Verhandlung wurde der Fall aufgearbeitet, der sich im November 2023 in einem Krankenhaus in der Vulkaneifel ereignet hatte.
Laut Anklage des Oberamtsanwalts Peter Holzknecht von der Staatsanwaltschaft Trier hatte der Mediziner die Auszubildende während eines gemeinsamen Aufenthalts im Bereitschaftsdienstzimmer belästigt. Der Arzt berührte die junge Frau gegen ihren Willen am Gesäß, küsste ihren Hals und knabberte an ihrem Ohr. Besonders schwerwiegend: Obwohl das Opfer deutlich zu verstehen gab, dass sie diese Annäherungen nicht wünschte, setzte der Beschuldigte sein übergriffiges Verhalten fort und forderte sie mit den Worten «Zeig mal deinen Po, der ist schön» zu weiteren Handlungen auf.
Der Fall unterstreicht die Problematik sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, insbesondere in hierarchischen Strukturen wie dem Gesundheitswesen. Experten betonen, dass solche Übergriffe oft im Zusammenhang mit Machtgefällen stehen und weniger mit sexueller Anziehung zu tun haben.
Für Betroffene können die Folgen solcher Belästigungen erheblich sein und von psychischen Belastungen bis hin zu beruflichen Nachteilen reichen. Die Verurteilung des Arztes sendet ein wichtiges Signal, dass sexuelle Belästigung kein Kavaliersdelikt ist, sondern ein Verhalten, das rechtliche Konsequenzen nach sich zieht.