M ü n c h e n
Münchner Arzt wegen sexuellen Missbrauchs von Patientinnen verurteilt
Überblick des Falls
Ein Arzt aus dem Münchner Osten wurde vom Amtsgericht München wegen sexuellen Missbrauchs zweier Patientinnen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Das Gericht verhängte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, sowie eine Geldauflage von 3.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung.
Tatbestände
Erste Patientin - April 2021
Die erste Patientin suchte im April 2021 die Praxis wegen gesundheitlicher Beschwerden auf. Laut Anklage musste sich die Frau entkleiden, woraufhin der Arzt übergriffig wurde. Er fasste ihr an die Brust, drückte sich von hinten gegen ihr Gesäß, als sie sich bücken sollte, und berührte sie im Schritt, während sie rücklings auf der Behandlungsliege lag. Für die betroffene Frau wurde dieser Vorfall zu einem Albtraum, der sie nun bereits seit vier Jahren begleitet.
Zweite Patientin - Ende 2022
Marie P. (58, Name geändert) ist die zweite Geschädigte, die als Zeugin gegen den Arzt aussagte. Sie hatte die Praxis wegen Rückenproblemen aufgesucht. Der Arzt forderte sie im Rahmen der Untersuchung auf, sich «kopfüber nach vorne» zu bücken. Anschließend lehnte er sich an ihren Körper und drückte seinen bekleideten Penis an ihr Gesäß. Als Marie P. sich aufrichten konnte, aber nicht wegdrehen, trat der Arzt von hinten an sie heran und legte seine Hände auf ihre Brüste.
Der angeklagte Arzt bestritt alle Vorwürfe vollständig und forderte über seinen Anwalt sogar einen Freispruch. Das Gericht folgte jedoch nicht dieser Argumentation und sah die Tatbestände als erwiesen an.
Quelle
«Schock in der Arztpraxis: Münchner Mediziner missbrauchte zwei Patientinnen»
Andreas Thieme, 25.05.2025, 15:19, Merkur